Der frühe Vogel…

Februar, die Sonne scheint über fast ganz Deutschland, jeden Morgen ein wohliges Singsang der Vögel auf dem Hinterhof. Es ist 6:30 Uhr am Morgen und eigentlich könnte kein Tag besser starten!

Dann kommt sie, die Realität!

„Mama!“ Ruft es aus der hintersten Reihe unserer Wohnung. Ich komm leider nicht so schnell hoch, mein Kreislauf ist im Keller, mein Herz schlägt wie verrückt und die Müdigkeit liegt wie eine fiese Glocke über mir. Mein Toastgefühl hat mich die halbe Nacht wach gehalten. Mal abgesehen von den sanften Tritten, des kleinen Wunders in meinem Bauch. Er ist wohl auch jetzt schon der Meinung das das Leben Nachts stattfindet!

Also steht Papa auf. Zwar meckernder und fluchender Weise, aber er steht auf. Ich versuche meine Gedanken zu sammeln. Mit einem Auge starre ich auf das Licht meiner Uhr. 6:37 Uhr… mein fast gesund geglaubtes Kind wird auch heute wieder seine Zeit zuhause verbringen müssen! Bindehautentzündung, yesss, also wenn wir dieses Jahr etwas gesammelt haben dann sind es Infektionen. Zum Glück ist Wochenende… .

Mein frisch angezogenes, verschmustes, durstiges, forderndes Kind legt sich neben mich. Wie immer knutscht er zuerst mein Gesicht ab. Dann kuscheln wir noch ein wenig. Er trinkt ein bisschen von seinem Tee und etwa 10 Minuten später geht der ganze Spaß des Tages los.

Mama macht Frühstück. Wie immer gibt es da natürlich Sachen die man beanstanden muss… „Ich will den KiKANiNCHEN-Teller!“ . Mein Sohn ist fast drei, ein tolles Alter für alle die sich gern auf Diskussionen einlassen. Da ich noch müde und froh bin das ich die Kaffeemaschine fast blind gefunden habe, nehme ich natürlich den Teller aus dem Spüler und wasche ihn von Hand ab. Zusammen mit seinem Mickey Maus Trinkbecher sollte er zufrieden gestellt sein, fürs erste! Brötchen im Ofen, Mamas Müsli fast fertig. Nur noch ein paar Erdbeeren rein schneiden, dann sollte der Start in den Morgen losgehen können. Tisch decken, Spielzeug einsammeln, Kaffee holen, Laufrad aus dem Weg räumen, Aua! Blauer Fleck am Schienbein… Das Laufrad ist umgefallen… „Böser Hund!“ Schallt es aus dem Wohnzimmer. Stolz kommt der kleine Wicht in die Küche gestiefelt, sieht mich, zieht den Kopf ein und haut ab. Ja da hat er die kleine Wurst vom Teller geklaut die eigentlich für den Sohnemann gedacht war … .

Nun also dem Kind erklären das es mir leid tut aber das dies die letzte war. Mit einem Liegestreik auf dem Boden wird seine Meinung dazu ziemlich öffentlich Kund getan. Was man da macht? Drüber steigen natürlich! Zurück zu den Erdbeeren. Fein putzen, waschen und in Scheiben schneiden. Das entgeht auch dem Demonstrant auf dem Fußboden nicht. Wir entscheiden uns um. Es gibt Cornflakes mit Erdbeeren für den Herrscher des Parketts. Also die passende Schüssel zum Teller, wie immer ganz oben im Schrank, raus kramen und die Mahlzeit herrichten. Schnell noch die „krossen“ Brötchen aus dem Ofen holen, den Kaffee in die Tasse und das Frühstück könnte direkt losgehen. Aber naja, wenn es kommt, dann kommt es meist anders. Der stolze kleine Mann wollte seine Schüssel allein zum Tisch tragen. Ihr könnt es euch bestimmt schon denken. Ja, wir haben nun eine Milch-Erdbeer-Cornflakes-Flut auf dem Flurboden. Schnell den Hund beiseite gebracht, Kind getröstet, sauber gemacht, Schüssel neu aufgefüllt und selbst zum Tisch getragen.

Ihr fragt euch wo denn der Papa ist? Der macht soeben die Badtür auf und verkündet fröhlich: „Oh, ihr habt ja Frühstück gemacht!“

Manchmal glaube ich wirklich das wir irgendwo im Bad eine versteckte Tür haben, die einen direkt nach Narnia führt! Dort spucken einem Einhörner ins Gesicht und man bekommt einen frischen Teint inklusive neuer Frisur verpasst. Während einem singende Fischlein die Kleidung anziehen und kleine Hoppelhäschen bestäuben dich mit Blütenduft damit du schön und wohlriechend durch den Morgen kommst…. Wie sonst kann man dieses Schauspiel, was sich quasi direkt vor der Tür abgespielt hat, nicht mitbekommen?

Nun gut. Durchatmen. Mama im Mickey-Maus-Pyjama, mit ansehnlichen Granny-Dutt und dem Mascara von gestern auf dem Wimpern, sitzt immerhin am Tisch. Kalter Kaffee, Mittlerweile Haferschleim mit Erdbeeren und ein sehr „knuspriges“ Brötchen, haben meinen Magen gefüllt. Zumindest hat das an diesem Tag ohne Probleme funktioniert.

Da der ganze Tag den Rahmen für einen Blogpost sprengen würde, ist dies erstmal mein Beitrag für heute.

Ich glaube was ich damit einfach nur mal vermitteln wollte ist, das es glaube ich bei jedem Tage wie diese gibt. Wenn man einen Lauf hat, dann so richtig. Wichtig ist es einen Ausgleich zu finden. Sich Auszeiten zu gönnen. Bei mir ist es das Schreiben, das Fotografieren oder das einfach mal raus gehen, was mich am Boden hält.

Ich wünsche Euch noch einen wundervollen, frühlingshaften und sonnigen Tag!

L-Acha-Lilly

 

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